Koor

Geschichte

Der Concertkoor Haarlem wurde 1946 vom Haarlemer Organisten und Komponisten Albert de Klerk als Koor Katholiek Haarlem gegründet. Ger Vos wurde 1991 sein Nachfolger, und unter seiner inspirierenden Leitung wuchs der Chor zum größten Chor in Haarlem heran. Nach 30 Jahren übernahm Bernhard Touwen als dritter Dirigent die Leitung des Chores. Im Jahr 1999 wurde der Name auf Wunsch der Mitglieder in ‘Concertkoor Haarlem’ geändert. In der Geschichte des Chors wurden viele Aufführungen aus einem breiten Repertoire) gegeben.

Die Vorgeschichte des Concertkoor Haarlem

Bereits im 19. Jahrhundert gab es in Haarlem eine reiche Chorkultur. 1895 gründete Nicolaas Andriessen - der Vater des späteren Organisten Hendrik und des Pianisten Willem Andriessen, und Großvater des weltberühmten Louis Andriessen - die R.K. Oratoriengesellschaft ‘Jan Albert Ban’. Trotz seiner Größe von zweihundert Mitgliedern bestand dieser Chor nur von kurzer Dauer. Zunächst war es ein Frauenchor, doch 1902 wurde er als gemischter Chor unter dem Namen "Joseph Haydn" weitergeführt. Dieser Chor erwies sich jedoch als nicht tragfähig, so dass 1903 die R.K. Zangvereniging "Arti et Religioni" unter der Leitung von Jacques de Jong gegründet wurde. Er trat 1909 zurück und wurde von Carel Philippeau abgelöst. Es scheint, dass der Chor 1929 nach der Aufführung des Weihnachtsoratoriums ‘Die Heilige Dreikönige’ aufhörte zu existieren.
Ab 1853 durften die Katholiken nach 275 Jahren wieder öffentlich ihren Glauben bekennen und in Kirchenchören gregorianische Gesänge und schöne Messen singen. An der Leidsevaart war der Bau der neuen St.Bavo-Kathedrale im Gange. Als sie 1905 eingeweiht wurde, ergriff Bischof Aengenent die Initiative zur Gründung eines katholischen Chors. Dirigent Hubert Cuypers wurde eingestellt; er leitete auch die R.K. Oratoriumvereniging in Amsterdam. Er trat 1935 zurück und Eduard van Beinum, ehemaliger Dirigent der "Haarlemse Orkestvereeniging" und damals zweiter Dirigent des Concertgebouw-Orchesters, wurde sein Nachfolger. Albert de Klerk, der seinen ersten Orgelunterricht bei Hendrik Andriessen erhielt, komponierte bereits im Alter von 17 Jahren ein neues "Laudetur Jesus Christus" für vierstimmigen Chor für diesen Chor.
Der Zweite Weltkrieg brach aus. Am 9. Mai 1940 fand eine weitere Generalprobe statt, aber am 10. Mai muss der Konzertsaal in Haarlem auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Van Beinum wurde zur Armee eingezogen und der Chor weigerte sich, der Kulturkammer beizutreten. Haarlem hatte keinen katholischen Chor mehr.

Koor Katholiek Haarlem

Die Geschichte des Concertkoor Haarlem begann im Jahr 1946. Anlässlich der Amtseinführung von Monsignore Huibers, Bischof von Haarlem, der sich während des Krieges deutlich gegen die Besatzer ausgesprochen hatte, wurde Albert de Klerk (1917-1998), Organist, Komponist und später Dirigent und Konservatoriumslehrer, gebeten, einen Chor zusammenzustellen.
Es war wieder Frieden, die Begeisterung zum Mitsingen war groß. Am 29. April sangen unter seiner Leitung dreihundert Sängerinnen und Sänger das Magnificat von J. S. Bach und die Litaniae Lauretanae von Mozart. Der Erfolg war so groß, dass der katholische Radio Omroep das Konzert am 12. Mai 1946 übertrug und mehrere Aufführungen folgten. Aufnahmen aus dieser Zeit sind bei ‘Beeld en Geluid’ in Hilversum noch zu hören.
Der Chor machte unter dem Namen ‘Koor Katholiek Haarlem’ weiter. Neben bekannten Oratorien führte der Chor auch weniger bekannte Werke auf, der Beginn einer Tradition. NCRV und AVRO übertrugen eine Reihe von Konzerten, die auch heute noch bei ‘Beeld en Geluid’ in Hilversum zu hören sind.
Albert de Klerk leitete den Chor fünfundvierzig Jahre lang, als Ger Vos den Dirigentenstab von ihm übernahm. Die Organistin Gonny van der Maten war die erste Pianistin des Chores. Auf Wunsch der Mitglieder wurde der Namen des Chors 1999 in ‘Concertkoor Haarlem’ geändert.

Concertkoor Haarlem

Ger Vos leitete den Chor dreißig Jahren auf inspirierende Weise und gab denkwürdige Konzerte. Mit der Aufführung des ‘Kyrie’ und des ‘Gloria’ aus Bachs Hoher Messe wurde er am 13. Februar 2022 in der Philharmonie verabschiedet, zusammen mit seiner Partnerin, der Pianistin und Organistin Gonny van der Maten. Nach dem Konzert wurden beide von Bürgermeister Jos Wienen zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau ernannt.
Am 6. März 2022 trat Bernhard Touwen die Nachfolge von Ger Vos an. Er ist ein würdiger Nachfolger für seine illustren Vorgänger. Sein Debütkonzert fand am 27. Oktober 2022 statt, wobei er die Tradition der Aufführung weniger bekannter Werke fortsetzt.
Durch seine Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gesangswettbewerb in Den Bosch gelingt es ihm, außergewöhnliche und hochkarätige Solisten zu gewinnen, die zum ersten Mal in der Philharmonie zu hören sind. Von Anfang an gelang es ihm, den Chor zu begeistern. Jede Probe ist ein Erlebnis und wir sehen der Zukunft mit Zuversicht entgegen.

Stifter und erste Dirigent Albert de Klerk.

Stifter und erste Dirigent Albert de Klerk.